Polpenazze ist ein reizendes Dorf in der Provinz Brescia im Herzen der Valtenesi, nur wenige Kilometer von Puegnago und Manerba am Gardasee entfernt.

Die Ursprünge von Polpenazze sind sehr alt. Es gibt Beweise für die Existenz der ersten menschlichen Siedlungen bereits in der Bronzezeit. Tatsächlich wurden Überreste von Pfahlbauten in dem trockengelegten See von Lucone gefunden. Der See, der zwischen den Hügeln Cassaga, Brassina und San Pietro liegt, wurde zwischen dem 15. und 18. Die Kelten, vielleicht die Etrusker und schließlich die Römer lösten einander an diesen Orten ab, wie der kleine Turm von Bottenago und die Kirche von San Pietro in Lucone belegen, wo in den 1960er Jahren Fragmente eines Sakralbaus aus der Barbarenzeit gefunden wurden. Zu den illustren Persönlichkeiten von Polpenazze gehört Luigi Filippini (geb. 1744), ein Arzt und Nachkomme einer Familie aus dem Valsabbia, der im Dorf ein Wachsfigurenkabinett eröffnet hatte und Erfinder einer Salbe gegen Krebs war. Noch im 19. Jahrhundert zeichnete sich die Familie Filippini in den Kriegen des Risorgimento (Giovanni war Veteranenmajor in San Martino) und im Ersten Weltkrieg (sein Sohn Arnaldo erreichte den Rang eines Divisionsgenerals) aus.

Im Schloss von Polpenazze

Erbaut zur Zeit der ungarischen Invasionen im frühen 15. Jahrhundert, wurde das Schloss von Polpenazze von den Visconti zerstört. Im Jahr 1426 erlaubte die Serenissima Polpenazze, es wieder aufzubauen. Am Ende des 16. Jahrhunderts wurde der südliche Teil der Mauern abgerissen, um Platz für die neue Pfarrkirche zu schaffen. Jetzt ist von der Burg nur noch der Eingang übrig.

Im 16. Jahrhundert wurde ein Turm in einen Glockenturm umgewandelt. Außerdem ist ein Teil der Mauer erhalten geblieben, in dem ein Wildbach zu erkennen ist. In seinem heutigen Zustand ist das Schloss weiterhin Teil des Lebens der Gemeinde Polpenazze und beherbergt heute die Bibliothek, das Gemeindebüro und die Kirche.